Jochen Berger war der erste deutsche Profi-Copilot im internationalen Rallyesport und wurde später Chef von Opel Motorsport. Der Mann mit dem Aufschrieb in den Händen wurde heute vor 75 Jahren am 19. Juli 1946 geboren. Weltruhm erlangte er in der Zeit von 1972 bis 1976 als Beifahrer der Rallye-Legende Walter Röhrl.
Das Team Röhrl/Berger wurde 1974 in einem Werks-Opel Ascona Rallye-Europameister und fuhr dabei in sechs von elf Rallyes den Sieg ein. In ihrer letzten gemeinsamen Saison 1976 holten die Beiden bei der Rallye Monte Carlo im seriennahen Opel Kadett GT/E einen hervorragenden vierten Platz – und das trotz widriger Bedingungen. Das Wetter zu den Wertungsprüfungen war für die Jahreszeit ungewöhnlich trocken, was der stärker motorisierten Konkurrenz in die Karten spielte. Dennoch mussten sich Röhrl/Berger nur den drei Werks-Lancia Stratos geschlagen geben – technologisch weit überlegene Prototypen.
Jochen Berger – Von der Ascona Schlammpiste in den Opel Motorsport Chefsessel
Nach dem Erfolg bei der „Monte“ wechselte Berger vom Beifahrersitz an die Spitze von Opel Motorsport, wo er als Chef seinem ehemaligen Piloten Röhrl und dessen neuem Beifahrer Christian Geistdörfer den Weg zu weiteren Erfolgen ebnete. Das neue Gespann gewann 1982 in einem Ascona 400 für Opel die Rallye-Weltmeisterschaft.
„Als Teammanager war ich nicht Walters Chef. Denn der Chef ist immer der Fahrer. Der kriegt, was er will und braucht. Ich glaube, ich habe Walter nicht vor den anderen bevorzugt. Wer vorne lag, bekam das Beste“, schrieb Berger in seinem Gastbeitrag in Walter Röhrls Autobiografie „Aufschrieb“.Berger blieb zeit seines Lebens ein echter „Opelaner“ und auch nach seinem Abschied vom Unternehmen ein treuer Freund der Marke. Der historische Renn- und Rallyesport wurde mehr und mehr zu seinem Steckenpferd. Diesen verfolgte er mit dem gleichen Enthusiasmus, der ihn vormals als erster Profi-Copilot in den Opel-Rallyewagen zum Erfolg getrieben hatte.
Jochen Berger verstarb viel zu früh im Juli 2010.
Meldung/ Foto: Hersteller