Neues sportliches Topmodell: Opel Astra GSe

Das alter Wein in neuen Schläuchen nicht jedem schmecken muss, zeigt der heute präsentierte Opel Astra GSe. Zumal Geschmäcker grundsätzlich verschieden sind und nur schwer argumentierbar. Insbesondere bei einem hochemotionalen Thema wie dem Automobil, in einem Land der Nationaltrainer und Autoliebhaber.

In der Opel Marketingabteilung scheint man sich jedoch an diesen alten Spruch erinnert zu haben und probiert die Quadratur des Kreises. Auf der krampfhaften Suche wie man Elektromobilität attraktiver machen könnte, um auch Autofans mit dem Thema abzuholen, die sogenannten Carmaniacs, die Carfreaks, Auto-Afficionados, oder schlichtweg, einfach Menschen die Freude am Autofahren haben, rief wohl einer im Meeting „Lass uns das mit den Fähnchen machen“.

foto opel astra sportstourer gse phev hybrid

Also wurde das mit viel positivem Image ausgestattete GSE Logo reanimiert. Wobei dies so nicht stimmt. Opel Classic Magazin vermutet, in weiteren zahlreichen Meeting-Stunden mit Grafikern und Marketingfachleuten am „round table“, hat man das „E“ in ein kleines „e“ verwandelt. Chapeau. Früher bedeutete das kraftvolle Wort „Einspritzer“, übersetzt in die Autofahrersprache, dass man besser auf der Autobahn die linke Spur verlassen sollte, wenn ein Opel Monza GSE im Rückspiegel auftauchte. Heute bedeutet es schlicht „electric“. So zart, so weich, das kleine „e“ könnte auch am Ende eines neues Handrührgerätes stehen. Der neue TXe Handrührer, er mixt, schlägt und schäumt.

GSe, GTI, RS – Die Sache mit den Kürzeln

Als Ersatzteil wird das neue Opel GSe Logo auch als stylischer Kapselheber den Weg in viele Partykeller von Opelfans finden.

Schäumen wird sicher auch der ein oder andere Opel Markenfan, wenn man ansehen muss, wie BWL-Hardliner ohne Bezug zum Autobusiness, über Jahre erworbenes Markenimage und Fanbegeisterung, wie beim Discounter verscherbeln. GTE, GSE, GSI, alles gelernte Begriffe. Selbst das moderne OPC hat Strahlkraft. Dann die Verwirrungsphase. Aus OPC wird GSI, nun GSe. Der Kauf eines sportlichen oder etwas besonderem Auto wird ja nicht aus rationalen Gründen durchgeführt. Früher hat man sich für ein GSI, GTI, XS, RS, M, oder XR-Modell entschieden, weil man Autos mag, manche sprechen sogar von Liebe. Man wird sehen müssen, wieviel Käufer die Liebe in dem neuen Opel Astra GSe entdecken werden. Opel Classic Magazin hat sich bereits die Daten und Fakten zum neuen Opel Astra GSe angeschaut.

 

Opel Astra GSe – Sportlichkeit mit mehr „Systemleistung“

Der wichtigste Punkt beim sportlichen Modell – die Leistung. Diese gibt Opel in der heutigen Pressemitteilung mit 225 PS an. Mehr Power beim GSe stimmt schon mal. Der bisher stärkste PHEV Opel Astra verfügt über maximal 180 PS Systemleistung. Diese setzen sich aus einem 1.6 l Turbo-Benziner der 150 PS liefert und einem 110kW starken Elektromotor zusammen. Ob die Leistungskur aus klassischen Veränderungen am Motor, oder ob die 45 PS aus umgelöteten Widerständen am E-Motor entstanden sind, darüber schweigt Opel noch. Das Drehmoment von 360 Nm ist schon einmal verdächtig identisch mit der 180 PS Version.

Früher gab es Sportsitze, Sportlenkrad, Sportpolster, Sportauspuff – Heute?

Außer der erhöhten Leistung, was bekommt man für sein Geld beim Opel Astra GSe. Dies ist zum einen eine Tieferlegung um 10mm und die Lenkung soll noch direkter sein, sagt Opel. Und weil der Astra GSe von außen kaum als Top Performance Modell der Baureihe zu erkennen ist, hat Opel ihm die 18 Zoll Felgen vom Manta GSe Showcar und ein paar hübsche GSe Logo Aufkleber verpasst.

Innen gibt es sehr schöne AGR-Sportsitze in Alcantara-Ausstattung. Diese sollen auch der neuen Opel Submarke GSe vorbehalten bleiben. Den GSe Anfang machen die heute vorgestellten PHEV Plug-In Modelle Astra GSe und Astra Sports Tourer GSe. Über den Zeitpunkt der Markteinführung und Preise schweigt Opel noch.

Text: Bernd Schweickard

Foto: Hersteller

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