50 Jahre Elektromobilität aus Rüsselsheim

Das Opel Classic Magazin hat heute die Qual der Wahl. Opel Elektro GT von 1971 oder der neue Opel Mokka-e. Denn Elektromobilität ist kein neues Thema für die Ingenieure in Rüsselsheim. Besondere Stromer haben bei Opel seit 50 Jahren Tradition. Schon 1971 präsentierte der Autobauer aus Rüsselsheim eine Studie auf Basis des legendären Sportwagens Opel GT. Mit dem Elektro-GT holte Georg von Opel sechs Elektromobil-Weltrekorde nach Rüsselsheim.

foto 50 jahre elektromobilität aus rüsselsheim vom 1971 opel elektro gt zum 2021 opel mokka-e

Mit dem Opel-Impuls-Programm der 1990er Jahre wurden die Forschungen mit elektrischen Fahrzeugen fortgeführt. Aus heutiger Sicht wirken die Umsetzungen natürlich abenteuerlich. Während man beim Astra F Caravan Impuls II noch leicht 32 Blei-Säure-Batterien einbauen konnte, war zuvor beim Kadett E Impuls I der verfügbare Platz mit der Batterie völlig ausgefüllt.

 

Mit dem Ampera begann vor 10 Jahren die Alltagstauglichkeit von Elektroautos

 

Alltagstauglich im Serienauto wurde die Elektromobilität vor genau 10 Jahren. Opel präsentierte 2011 mit dem Ampera ein Elektroauto mit Platz für vier Personen und großem Kofferraum. Mit diesem Konzept wurde der erste Ampera 2012 zur meistverkauften Elektrolimousine in Europa. Mit dem Ampera-e folgte vor fünf Jahren die zweite Generation des familientauglichen Elektroautos. Und mit einer nach WLTP-Standard gemessenen Reichweite von 423 Kilometer, avancierte er zum Reichweitenchampion. Dafür gab es zu Recht das Goldene Lenkrad.

 

 

Erste Ausfahrt im neuen vollelektrischen Opel Mokka-e

So reizvoll der Elektro-GT auch sein mag, für unsere Fahrt durch Electric-City Rüsselsheim haben wir uns für den neuen Opel Mokka-e entschieden. Er bietet neben Platz für fünf Personen, wobei sich Großgewachsene speziell hinten etwas beengt vorkommen können, auch ein Kofferraumvolumen von 310 Liter. 40 Liter weniger als bei den Verbrenner-Varianten, aber zum Einkaufen ist der 4,15m kurze Mokka-e deutlich praktischer als der einsitzige Elektro-GT.

 

Elektromobilität 2021: Der Opel Mokka-e – Sportlich wie ein Manta A GT/E!

 

An der Ampel kann man mit dem Mokka-e los spurten, wie es die an den Manta A GT/E angelehnte Vizor-Optik der Front verspricht. In nur neun Sekunden auf 100 km/h und damit sogar 0,1 Sekunde schneller als der Topbenziner. Allerdings ist bei 150 km/h Schluss. Denn da ist die elektrische Variante abgeriegelt. Umgerechnet leistet der aus dem Corsa-e bekannte E-Motor 136 PS. Die Lenkung ist passend zur Agilität sportlich handfest und präzise ausgelegt. Das Fahrwerk auch im Drivemode „Normal“ eher straff abgestimmt. Möglich wären noch „Sport“ und „Eco“. In dieser Fahrstufe sind eventuell die angegebenen 324 Kilometer Reichweite mit der 50 kWh-Batterie erreichbar.

 

Wer einen Handschalter möchte, muss zu einem herkömmlichen Benzin- oder Dieselantrieb greifen. Die neue CMP-Plattform ermöglicht hierbei den Einbau verschiedenster Motorisierungskonzepte. Das Leistungsangebot reicht bei den fossilen Antrieben von 100PS bis 130PS. Neben dem manuellen 6-Gang-Getriebe, kann der Mokka-Käufer aber auch sein Kreuzchen bei einer 8-Gang Automatik setzen.

 

„Lademeister“ – Der Opel Mokka-e ist für alle gängigen Ladeoptionen vorbereitet!

 

Ist der Akku wie beim Menschen einmal leer, geht das Laden kinderleicht von der Hand. Der Energiedrink für den Mokka-e heißt Strom und dieser ist mit allen Ladeoptionen, vom einphasigen bis zum dreiphasigen Laden mit 11 kW zuführbar. In Deutschland ist der dreiphasige 11 kW-On-Board-Charger, wichtig für Wallbox-Besitzer, bei den Ausstattungslinien Elegance, GS Line und Ultimate bereits Serie. Nur bei der Einstiegsvariante Edition muss er separat gekauft werden. Die Frage wie lange der Akku wohl halten wird und was dann ist, beantwortet Opel mit einer 8-Jahres-Garantie oder 160.000 Kilometer Laufleistung für die Batterie.

 

Innen funktioniert das Laden sogar Wireless ohne Kabel. Und zwar das Smartphone, welches sich auch kinderleicht mit dem neuen Pure Panel Armaturenbrett verbinden lässt. Die beiden Widescreen Displays gefallen uns gut, weil sie nicht wie ein Kirmesschild bunt überfrachtet sind. Am wohl einzigen sonnigen Tag in der letzten Zeit konnten wir auch keine Spiegelung auf den Displays feststellen. Die verbauten Materialien und Passgenauigkeit wirken durchaus wertig und erfüllen den Anspruch in dieser Preisklasse.

 

Jeder jetzt bestellte Mokka-e wird 2021 noch ausgeliefert!

 

Der Mokka mit Verbrennermotor startet bei 19.900 Euro. Für den elektrischen Mokka-e sind nach Abzug der staatlichen Innovationsprämie von 9.450 Euro, mindestens 24.540 Euro an den Opel-Händler zu überweisen. Damit ist er je nach Fahrprofil, eine echte Alternative zum fossilen Antrieb. Rund 1/3 Drittel des neuen Opel Mokka werden wohl mit dem elektrischen Antrieb bestellt. Zwischenzeitlich gab es, überwältigt von der Nachfrage, sogar einen Lieferengpass. Doch dieser scheint mittlerweile geklärt zu sein.

„Jeder Kunde, der jetzt einen Mokka-e bestellt, bekommt ihn noch dieses Jahr geliefert“, verspricht Opel-Chef Michael Lohscheller. Das Auto sei in allen Varianten bestell- und lieferbar. Die ersten Modelle kommen bereits dieser Tage bei den Opel-Händlern an.

 

 

Text: Bernd Schweickard

Foto: Bernd Schweickard, Opel/Andreas Liebschner

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